Skip to main content

Grüne Kreuze – Die Landwirtschaft unter Druck

Die Bäuerinnen und Bauern stehen unter Druck. Ich weiß, dass die Düngeverordnung und das neue Agrarpaket die familiengeführte, bäuerliche Landwirtschaft belastet. Für viele Landwirte ist es der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. In Folge dessen stellen Bauern deutschlandweit grüne Kreuze als Mahnung an die Gesellschaft auf.

Meine Fraktion und ich wissen um die Auswirkungen für unsere Höfe. Wir haben bis zuletzt im strittigen Austausch mit dem Bundesumweltministerium und dem Bundeslandwirtschafts-ministerium nachdrücklich auf die Interessen der Landwirte aufmerksam gemacht.

Frau Klöckner ist es gelungen, die Auswirkungen der Maßnahmen in vielen Bereichen noch abzuschwächen. Trotzdem verstehe ich jeden, der mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist. Die Unionsabgeordneten setzen sich im Gesetzgebungsverfahren für weitere Änderungen ein, die einem Interessenausgleich dienen.

Insektenschutz ist wichtig. Das haben unsere Landwirte längst erkannt und setzen viele Projekte bereits freiwillig um. Diese Offenheit gilt sicherlich auch für die Umsetzung des Insektenprogramms, wenn es nicht, wie befürchtet, starke Eingriffe in das Eigentum gibt. Hier setze ich auf Konsens und nicht Konfrontation.

Als CDU sind wir der Überzeugung, dass die Bauern auf ihren Höfen selber am besten wissen, welche Neuerungen und Investitionen verträglich sind. Ob in konventioneller Wirtschaftsweise oder als Biohof: Jeder Landwirtsfamilie ist mit Herzblut dabei und arbeitet tagtäglich für eine gute Ernährung der Bürger, gute Lebensbedingungen für die Tiere und gesunde Böden auf und Grundwasser unter den Feldern.

Im Kreis Höxter gehen wir bereits seit Jahren vorbildlich voran. Wir haben eine Wasserkooperation und stehen besser da als der Rest des Landes. Dafür danke ich allen, die sich hierbei engagieren. Ohne Landwirte gäbe unsere Kulturlandschaft im Kreis Höxter nicht.

Für mich funktionieren Ökologie und Ökonomie nur im Einklang – das sagt schon das Wort „Landwirtschaft“! Die harte Arbeit auf dem Hof muss sich am Ende des Tages auch noch lohnen. Und dies geht nur mit einem bewussten Verbraucher.

Die hohe Qualität unserer Lebensmittel muss sich im Preis wiederspiegeln. Wir brauchen ein neues Bewusstsein für die Wertigkeit unserer Nahrungsmittel. Der Verbraucher muss wieder bereit sein, nicht nur für den Grill, sondern auch für das Grillfleisch tiefer in die Tasche zu greifen.

Unsere Bäuerinnen und Bauern sind keine Klimakiller, sondern seit je her um den Einklang von Mensch, Tier und Klima bemüht. Das funktioniert wie bei uns im Kreis Höxter am besten in kleinen Einheiten und auf familiengeführten Höfen. Dafür rege ich einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs für mehr Respekt vor dem Berufsstand der Landwirte an.

Wir möchten diesen Prozess des Umdenkens als Politik begleiten. Und wir lassen Sie nicht alleine. Derzeit wird an einer Kompensation der Auswirkungen des Agrarpakets gearbeitet. Das Ministerium wird noch im Herbst einen ersten Entwurf mit Entlastungs- und Unterstützungsmaßnahmen vorlegen.

Mut ist immer besser als Verzweiflung: Die Landwirtschaft stand mindestens in den letzten beiden Jahrhunderten immer vor großen Herausforderungen und es ist immer gelungen, diese Herausforderungen zu meistern. Ich kenne die Landwirte in meiner Heimat und weiß, dass es auch dieses Mal wieder gelingen wird.